MicroStar - künstlicher Stern in diversen Ausführungen


MicroStar - Beschreibung und technische Daten

Ausführungen - Lieferumfang - Sonderanfertigungen

MicroStar mit Doppelstern Lochblende

Kurzanleitung: Justage eines 150mm / f/6 Newtons im Zimmer

Test des MicroStar von Wolfgang Rohr

Selbstbau von künstlichen Sternen und Lochblenden

Häufig gestellte Fragen und Antworten




MicroStar - Beschreibung und technische Daten

In enger Zusammenarbeit mit S.Königsheim und seiner Meisterwerkstatt für mechanische Präzisionselemente
entstand nun der MicroStar, ein künstlicher Stern, welcher sich in keinster Weise hinter den bereits
erhältlichen verstecken braucht und selbigen sogar in einigen Punkten überlegen ist.

Das Foto am Anfang der Seite rechts zeigt den MicroStar in der Standart Ausführung.
In der Mitte das Beugungsbild am Stern eines sehr gutes Teleskop im Fokus und rechts die Beugungsringe ausserhalb.
Anstelle eines echten Sternen wird hier der künstliche Stern verwendet. ( Fotos nur zur Anschauung. )
Das rechte Foto zeigt die Deluxe Version mit regelbarer LED, Batteriebetrieb ist über ein externes Kabel möglich.

Warum überhaupt ein künstlicher Stern ?
Ein guter künstlicher Stern ist für uns Hobby - Astronomen die einzige Möglichkeit, um nicht nur den
Kollimationszustand unserer Geräte überprüfen und einstellen zu können sondern auch Zubehör aller
Art auf seine Qualität hin zu beurteilen, ohne wetterbedingte beeinflussung durch schlechtes Seeing.
Angefangen von Zenitspiegeln und Zenitprismen über Okulare und Filter, aber auch
bei Binokularen oder Ferngläsern ist ein Qualitätscheck sehr schnell gemacht.
Es sind auf dem Markt diverse Hilfsmittel für die Kollimation von Teleskopen erhältlich, wovon einige wenige sogar
recht gut zur kollimation geeignet sind, aber eine Beurteilung von Prismen zum Beispiel ist damit nicht möglich.

Technische Daten:
Blendendurchmesser in der Standartversion 0,07mm, andere Blendendurchmesser sind auch lieferbar, siehe bei Ausführungen.
Es handelt sich hierbei um die tatsächliche lichtdurchlässige mechanische Öffnung in der Blende und nicht um
irgendwelche Kerndurchmesser von optischen Glasfaserkabeln, bei denen dann z.B. die Umhüllung noch abstrahlt.

Das obige Bild zeigt ein dünnes Glasfaserkabel, im allgemeinen als "dünner als ein Haar" bezeichnet im direkten Vergleich
mit unserer 70µm Lochblende. Da die Schärfeebene bei der Aufnahme näher am Glasfaserkabel lag ist das Loch auf dem
Foto etwas größer (wegen Unschärfe) als es in Wirklichkeit ist. Mikroskop bei ca. 150 fach, Digiknipse ans Okular gehalten.

Die Lichtquelle ist eine Superhelle LED, als optische Einschaltkontrolle und Zielhilfe dient eine normale LED.
Dank einer elektronisch geregelten Stromversorgung für die beiden LED's werden diese exakt nach den
Herstellerangaben betrieben und sollten die angegebenen 60.000 Stunden Betriebsdauer erreichen.
( Das sind knapp 7 Jahre im Dauerbetrieb ! )
Der Betrieb erfolgt über ein kleines mitgeliefertes Steckernetzteil, da diese Geräte für den Innenbereich konstruiert wurden.
Robustes Industriegehäuse mit starker Wandung und stabiler Frontplatte aus Aluminium.
Jedes Gerät wird zur Sicherung der Qualität vor der Auslieferung einem 10 stündigem Testlauf unterzogen.


Links ein MicroStar in Aktion und rechts der Lieferumfang des Gerätes. (Laut Herstellerangaben)


Ausführungen - Preise - Sonderangebote - Lieferumfang


Bitte bei Bedarf im Internet suchen oder Anfragen, wer die Geräte im Moment fertigt und Vertreibt.

Details zum Lieferumfang:
(1) MicroStar 70 Standart, mit Netzgerät fest verkabelt, nur Netzbetrieb möglich.
Diese Ausführung ist ohne den Aluminium Fotoadapter und besitzt stattdessen ein in das
Gehäuse eingeschnittenes Fotogewinde sowie auf der Rückseite eine Ausfräsung für Wandbefestigung.

(2) MicroStar 70 Uni, Ausführung mit hochwertiger Niedervolt Metall Buchse am Gerät und passendem Gegenstecker
am Netzgerätekabel, sowie mit einem zusätzlichen Gegenstecker im Lieferumfang zum selbstanferigen eines
passendes Kabels für Batterie oder Akkubetrieb, somit sind beide Betriebsarten möglich.

(3) MicroStar 70 Deluxe, Ausführung wie (2) jedoch zusätzlich mit stufenlos regelbarer LED - Lichtquelle.


*** Info *** Info *** Info ****

Folgende Händler können den MicroStar ab Lager liefern:

Die Herstellung von dem MicroStar wurde wegen fehlenden Vertriebspartnern und Werkstätten,
welche auch kleinere Aufträge ohne unnötige und hohe Mindermengenzuschläge fertigen in 2005 eingestellt.
In unserem Astro Freundeskreis werden von Zeit zu Zeit einige Geräte für den eigenen Gebrauch
angefertigt, oftmals werden ein paar mehr gebaut, welche dann auch abgegeben werden können.
Auch gebrauchte Geräte gibt es manchmal, wenn ein Sternfreund auf eine andere Größe umgestiegen ist.
Bei Interesse bitte per Mail anfragen, ob gerade etwas vorhanden ist.




Mehrfachstern mit definierten Wellenlängen für Optik, CCD und Filtertest. (IR LED für CCD + Filter)
Die Wellenlängen der verwendeten LED's sind wie folgt: Infrarote LED 950nm, Rote LED 660nm, Gelbe LED 595nm,
Grüne LED 520nm, Blaue LED 468nm sowie eine Ultraviolette LED mit 400nm Spektraler Wellenlänge.
Die Weisse LED hat das volle Spektrum von ca. 430nm bis 750nm, starker Peak bei 460 daher ist das Licht
wie bei allen weissen LED's etwas bläulich. Für Sonderanwendungen sind noch die Farben Türkis mit 490nm,
Pink mit 440nm und Violett mit 420nm verfügbar. Jeder Stern ist einzeln Schaltbar mit grüner Kontroll LED.
Dies angegebenen Werte sind jeweils die Peak Wellenlängen.


Absolutes Profigerät mit Wechselbarer Blende, Mikroprozessorsteuerung und LCD Display, die Helligkeitsregelung
erfolgt sehr feinfühlig Digital mit 255 Stufen, 100% reproduzierbare Helligkeit für Vergleichs und Testaufnahmen.
Das besondere an diesem Gerät ist auch die Lichtquelle, eine spezielle Fotolampe mit einem spektral reinem
weissen Licht. Robustes massives Alugehäuse und schwere Ausführung, für den Dauereinsatz in Werkstätten geeignet.

MicroStar mit Doppelstern Lochblende - künstlicher Doppelstern

Nachdem wir mehrfach darüber diskutiert haben, ob es nicht möglich währe auch einen künstlichen Doppelstern
herzustellen haben wir in dieser Richtung einige Experimente gemacht und sind zu einem recht guten Ergebniss gekommen.

Technische Daten wie folgt:
Durchmesser der beiden Sterne in der Lochblende: je ca. 50µm
Abstand der beiden Sterne zueinander ( Mitte - Mitte ) ca. 70µm
Eine Entfernung von ca. 15m zur Optik ergibt 1 Bogensekunde Auflösung am Teleskop.
Andere Auflösungen können durch unterschiedliche Entfernungen eingestellt werden,
7,5m ergibt 2,0 Bogensekunden, 30m ergibt 0,5 Bogensekunden an Auflösung.

Jede Lochblende wird vor dem Einbau genau vermessen und der sich aus den Abständen ergebende Wert der notwendigen
Entfernung für 1 Bogensekunde wird auf dem Gerät angebracht. Fertigungstechnisch variieren diese Werte etwas.

Beispiele zur Anwendung:
Die Fotos stammen aus einer ersten Versuchsreihe, die Kamera wurde dabei von Hand gehalten, daher
sind die Bilder etwas verwackelt, es ist jedoch genau zu erkennen wie das erzeugte Bild aussieht.


Erster Test der Doppelsternblende mit folgenden Daten:
FS78, 78mm, 630mm , Entfernung 5m, 2,5mm Okular, V=252.
Der FS78 hat eine Auflösung von 1,4 Bogensekunden, der Abstand von 5m ergibt bei der Testblende
eine Auflösung von 2,68 Bogensekunden, welche die Optik natürlich ohne Probleme auflösen kann.


Nächster Test der Doppelsternblende mit folgenden Daten:
FS60C, 60mm, 355mm , Entfernung 5m, 2,5mm Okular, V=142.
Der FS60C hat eine Auflösung von 1,9 Bogensekunden, der Abstand von 5m ergibt bei der Testblende
eine Auflösung von 2,68 Bogensekunden, welche die Optik immer noch sehr schön trennen kann.
Visuell war einwandfrei eine Trennlinie zwischen den Sternen zu sehen, die freihand
Aufnahme ist natürlich etwas verwackelt, trotzdem ein einwandfreies Resultat.

Es gibt unterschiedliche Aussagen über den Wert einer Doppelsterntrennung zur Bestimmung des Auflösungsvermögens
einer Optik. Nach den von mir bis jetzt gemachten Versuchen ist dieser Test jedoch durchaus sehr Aussagekräftig.
Man merkt das allerdings erst in dem Moment, wenn man einmal eine nicht so gute Optik getestet hat und die Bilder
einer guten Optik noch im Gedächtniss bzw. fotografiert hat, da liegen schon kleine Welten dazwischen.
Es ist durchaus möglich, das eine nicht so gute Optik das selbe Auflösungsvermögen im Doppelsterntest erreicht wie eine
sehr gute Optik. Jedoch wird das Sternbild der schlechteren Optik sehr matschig und mit mehr und unscharfen Beugungs-
ringen behaftet sein als die bessere Optik. Ich will damit darauf aufmerksam machen, das zur Beurteilung des Resultats
von dem Doppelsternstest etwas Erfahrung gehört, welche sich aber relativ schnell von selbst einstellt.



Test des MicroStar von Wolfgang Rohr

Eine sehr interessante Anwendungsmöglichkeit wurde von Wolfgang Rohr getestet, MicroStar und Foucault Test:


Auf dem MicroStar wird ein Strahlenteilerwürfel gelegt, welcher den Lichtstrahl von
dem MicroStar um 90° ablenkt und ihn dadurch in Richtung zum Spiegel lenkt.
(Anstelle eines Strahlteilerwürfels kann auch ein kleiner Spiegel (Zenitspiegel) verwendet werden.
Das linke Bild zeigt den MicroStar mit aufgelegtem Strahlteilerwürfel.
Das mittlere Bild zeigt das Ergebniss mit dem MicroStar am Spiegel.
Das rechte Bild dient als Referenz am selben Spiegel und wurde mit einem Lichtspalt beleuchtet, welcher
natürlich auch mehr Licht durchlässt als eine kleines rundes Loch. Die Ergebnissse sind durchaus vergleichbar.
Für Spiegelschleifer könnte das durchaus eine gute Methode auch für einen Schnelltest zwischendurch sein, da der
MicroStar durch seinen Fotogewinde Adapter auch auf einem Fotostativ montiert werden kann, dadurch ist eine schnelle
Möglichkeit der justierung zum Spiegel möglich, ohne das der Spiegel viel rumgetragen werden muss.
Der komplette Test dokumentiert mit vielen Bildern kann hier nachgelesen werden: Wolfgang Rohr - Berichte






Häufig gestellte Fragen und Antworten

Bitte beachten, Antworten nach besten Wissen jedoch ohne Gewähr, speziell für optische Fragen bitte Fachleute fragen !

Wie weit soll der MicroStar vom zu testenden Teleskop entfernt sein ?
Bitte im Detail in dem oben genannten Download File nachlesen, Benutzung des MicroStar 70.
Laut einschlägiger Literatur (z.B. Star Testing Astronomical Telescopes v.H.R.Suiter) soll der Abstand in etwa
20 x die Brennweite betragen. Also bei 800mm Breitweite (0,8m) sollte der Abstand 16m betragen.
Ein kürzerer Abstand kann dazu führen, das die Abbildung durch sphärische Aberration verfälscht wird da die Optik
für einen Stern im unendlichen berechnet ist. Um die Qualität einer Optik zu beurteilen sollte dieser Abstand als
Mindestabstand angesehen werden und nicht unterschritten werden.
Zum einstellen eines optisches Systems können Abstände ab wenigen Metern verwendet werden, Faustregel 4-10 m.
Wenn die Abbildung des Sterns im Teleskop nicht Punktförmig sondern flächig ist muss der Abstand vergrössert werden.

Ich empfehle jedem ernsthaft interessierten dringend, sich ein gutes Buch über Optik zu besorgen, es ist absolut
unmöglich, die komplexen optischen Zusammenhänge und die daraus resultierenden Abbildungen des künstlichen Sternes
im Teleskop hier in einer kurzen Bedienungsanleitung oder während eines Telefonates abzuklären.
Das größere Problem ist es meistens, mit der Optik in den Focus zu kommen, hier sind dann Verlängerungen gefragt
welche im einschlägigen Fachhandel zu erhalten sind. Die Ausrichtung des MicroStar 70 zum Teleskop ist relativ
unkritisch, es reicht im Normalfall das Gehäuse so einigermaßen in Flucht zum zu testenden Teleskop zu bringen.

Stört denn das Leuchten der zweiten Leuchtdiode, die zur Einschaltkontrolle dient ?
Die zweite Leuchtdiode ist nicht sehr hell sowie ca. 15mm von der eigentlichen Öffnung der
Lochblende entfernt und erzeugt außerdem keinen Lichtpunkt sondern eine Fläche im Teleskop.
Obwohl durch die kleine Blendenöffnung wesentlich weniger Licht durchkommt
ist der kleine weisse Punkt um einiges heller als das Licht der zweiten LED.
Bei den beim Test verwendeten hohen Vergrößerungen ist diese LED normalerweise nicht mehr im Gesichtsfeld des Okulars.
Bei einem Test mit einem FS60C, 60mm / 355mm mit einem LV 4mm, das ergibt eine Vergrößerung von 89x, kann man das
Teleskop so einstellen, das beide Lichtquellen im Gesichtsfeld zu sehen sind, eine oben und eine unten.
Die Beugungsringe um den künstlichen Stern sind einwandfrei zu sehen, ohne das die zweite LED in irgendeiner
Weise stören würde. Es stören ja auch keine anderen Sterne am Himmel wenn ich nur einen ansehen will.
Bei einer noch höheren Vergrößerung oder bei einem Teleskop mit größerer
Öffnung ist die zweite LED sowieso nicht mehr im Gesichtfeld zu sehen.
Sie ist jedoch als Zielhilfe sehr nützlich, da beim Auffinden der LED mit dem Teleskop nur noch etwas
nach oben gefahren werden muß. Aus diesem Grunde haben wir wegen der größeren Fläche auch eine 5mm LED
verwendet und keine 3mm. Speziell beim einstellen von Dobsons ist das sehr hilfreich, da der Tubus meistens
beim Okularwechsel etwas nach oben oder nach unten geht, jedoch nicht zur Seite hin auswandert.
Sollte es dennoch zu einer Überstrahlung kommen die LED einfach temporär mit einem Klebeband zusätzlich abzudunkeln.

Wie hoch ist die Stromaufnahme bei Batteriebetrieb ? ( Nur Ausführung "Uni" und "DeLuxe" )
Die zulässige Eingangsspannung beträgt 8 - 15 Volt Gleichspannung, die Brenndauer mit einer 9 Volt Blockbatterie
beträgt ca. 10 - 15 Stunden, die Batterie könnte zum Beispiel mit Klettband am Gehäuse befestigt werden.
Zur Sicherheit gegen Falschpolung ist in dem Gerät ein Verpolungsschutz eingebaut !
Bitte nicht versuchen, die Batterie in das Gehäuse zu integrieren, erstens mal ist da kein Platz
mehr dafür vorhanden und zweitens geht der Garantieanspruch durch öffnen des Gehäuses verloren !